Nach eineinhalb Stunden Busfahrt kam man am Donnerstag in Eggerding an – nicht wissend was auf die TSU zukommen sollte. Im Relegationshinspiel sollte am Schluss dennoch die Heimmannschaft die Nase vorne behalten, was die Wartberger Chancen zwar schmälert, jedoch ist alles noch möglich.
Die TSU kam von Beginn an gut ins Spiel. Beide Teams nahmen die Zweikämpfe an, aber die Blues verzeichneten mehr Aktionen mit dem Ball. Ziel war es, trotz eines Manndeckers der Hametner Paul auf Schritt und Tritt verfolgte, die Spitze zu suchen, um zu Torchancen zu kommen. Er schaffte es immer wieder gut sich gegen seinen privaten Bewacher durchzusetzen. Mit seiner Fähigkeit den Ball abzuschirmen, um dann den Mitspieler einzusetzen fiel fast das 0:1 für Wartberg, doch Wögerer verzog nach ca. 15 Minuten um wenige Meter. Kurz davor konnte man kurz die Klasse des Torjägers der Heimischen erkennen, als er nach einem weiten Ball nicht lange fackelte und knapp über den Kasten von Weiss ballerte. Danach hatte Wartberg das Geschehen im Griff. Sie waren die spielbestimmende Mannschaft. Die dickste Chance der ersten Halbzeit hatte Hametner Paul. Ein weiter Ball von der Seite konnte vom Keeper der Innviertler nur an den Sechszehner abgewehrt werden, wo der mittlerweile geprüfte Landwirt aber schon lauerte, sich den Ball annahm und das Tor um wenige Zentimeter verfehlte. Eggerding blieb allerdings gleichermaßen gefährlich. Sie hatten ebenfalls einige Torraumszenen zu verzeichnen, doch eine richtige Probe für Torhüter Weiss gab es nicht mehr vor der Halbzeit.
Der zweite Durchgang startete mit einem worst case Szenario. In Minute eins nach dem Wiederanpfiff schlug ein Tausendgulden-Schuss ins Wartberger Gehäuse ein. Lenzbauer Marcel traf aus mehr als 20 Metern neben die Stange. Nur zwei Minuten danach kam es zu einem Freistoß der Heimischen, dem ein dummer Ballverlust vorangegangen war. Aigner Hannes, Rechtsverteidiger und einer der letzten beiden Eggerdinger in den Reihen der Mannschaft aus der 1. Klasse, zimmerte den Ball in den Winkel – wieder keine Chance für Panther White Burn. Nach den beiden Treffern merkte man den Mannen von Mayrhofer Mani an, dass sie mit der Situation überfordert waren. Man schaffte es in der Folge nicht mehr etwas strukturierter in den Angriff zu gelangen. Sehr viel war auf Zufall aufgebaut. So entstand in der zweiten Halbzeit ein Geplänkel von beiden Mannschaften ohne Struktur. Chancen blieben aufgrund dessen Mangelware. Ganz im Gegensatz zu den Mannschaften hatte das Schiedsrichterteam schon eine gewisse Struktur. Anscheinend sollte Wögerer Philip und Hametner Paul bewusst kein Foulspiel zugesprochen werden, kein Wunder wenn er vor dem Spiel aller Eggerdinger persönlich kennt und begrüßt. Denn die Heimischen bekamen einige verwunderliche Foulspiele zugesprochen, die nun wirklich nicht zu erkennen waren. Frauenhuber Gernot, der 20 Minuten vor dem Ende eingewechselt wurde, konnte mit all dem umgehen, denn er blieb bis in die Nachspielzeit cool. Mit dem einzigen Corner der zweiten Halbzeit schaffte er es den so wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen. Nach der guten Ecke von Ennikl an den zweiten Pfosten verirrte sich der Heimgoalie im eigenen Sechszehner, Frauenhuber stand goldrichtig und nickte ein. Kurze Zeit darauf folgte der Abpfiff und ein weiter Soloauftritt des Schiris, als er Wögerer sogar noch ausschließen wollte, da er den Ball nach dem Abpfiff Richtung Tor beförderte.
Gut, dass das Spiel vorbei war. Denn leben kann man mit dem Ergebnis auf alle Fälle. Das Auswärtstor bringt Hoffnung für das Rückspiel. Ohne dem Tor wäre die Chance eine weitaus geringere gewesen. Klar ist, dass man in der Heimat das Spiel gewinnen muss, sonst hat man keine Chance auf den Klassenerhalt. Alles in allem war es ein spannendes Erlebnis im Innviertel, dennoch ist man froh am Sonntag wieder gewohnte Wege beschreiten zu können, um dann im Aiststadion mithilfe des Publikums ein furioses Spiel, das sich alle Beteiligten verdient haben, abzuliefern.
(verfasst von FD)
